Amalgam Verbot

Das Amalgam-Verbot ab Januar 2025

Ab dem 01.01.2025 werden Amalgamfüllungen nicht mehr von den Krankenkassen unterstützt. Die Entwicklung ist nicht neu und das faktische Verbot der Füllungen ist nur das Ende einer langen Debatte. In diesem Beitrag werden die Hintergründe zu dieser Entscheidung unter verschiedenen Aspekten betrachtet und eine echte Amalgam-Alternative vorgestellt.

Die gesetzlichen Regelungen zu Amalgam und Zahnfüllungen ohne zusätzliche Kosten

Die Bundesrepublik Deutschland setzt mit dem Amalgam-Verbot ab Januar einen EU-Beschluss um. Dentalamalgam darf zukünftig nicht mehr für Zahnfüllungen verwendet werden. Eine Ausnahme stellen Sonderfälle dar, in denen der Zahnarzt eine Behandlung mit Amalgam für medizinisch notwendig hält.

Amalgam Gesetz-Änderungen

Kaum Veränderungen für die alltägliche Arbeit der Zahnärzte

Diese Neuerung wirkt sich jedoch nicht auf alle Praxen aus, da laut Experten 97 % der Zahnarztpraxen davon gar nicht oder nur marginal betroffen sind. Für Schwangere, Kinder und Jugendliche unter 15 Jahre sowie Patienten mit Amalgamunverträglichkeit galt schon immer ein Verbot von Amalgam bei Zahnfüllungen.

Viele Praxen verwenden standardmäßig schon heute Komposite und andere Materialien für Füllungen. Die Versorgung mit Amalgam ist seit Jahren rückläufig und wird für neue Füllungen nicht mehr verwendet. Gleichwohl besitzen viele ältere Patienten noch eine Amalgamfüllung und das ohne Beschwerden oder Probleme.

GKV-Anspruch auf Zahnfüllungen ohne Mehrkosten bleibt

Nach wie vor gilt der Anspruch der Patienten auf eine Zahnfüllung, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird und somit zuzahlungsfrei für den Patienten ist.

Grundlage der Regelungen zu plastischen Zahnfüllungen ist die BEMA 13. Bis zum 31.12.2024 definierte die BEMA 13 a–d die verschiedenen Kassenfüllungen mit der Differenzierung der Ausdehnung, beziehungsweise Anzahl der Kavitätenflächen. Die Regelung in der BEMA 13 e–h galten für sämtliche Fälle, in denen eine Amalgambehandlung aus oben genannten Gründen ausgeschlossen wurde. Ab dem 01.01.2025 ist der Anspruch allgemein ohne Amalgam wirksam und gilt mit leichten Anpassungen als BEMA 13 a–d, während die Regelungen e–h wegfallen.

Inhalt BEMA 13:

  • Die vertragsärztliche Versorgung bei Behandlungen im Frontzahnbereich wird mit adhäsiv befestigten Restaurationen vorgenommen, etwa unter zum Beispiel unter Verwendung von Dentalkompositen.
  • Direkte Restaurationen im Seitenzahnbereich erfolgen laut vertragsärztlicher Versorgung mit selbstadhäsiven Materialien. In Ausnahmefällen dürfen auch andere Materialien verwendet werden, wie etwa ein Bulkfill-Komposit in Kombination mit einem Haftvermittler.

Welche Gründe hat das Amalgam-Verbot ab 2025?

Die Bestrebungen für ein Verbot reichen bereits einige Jahre zurück und haben vorrangig mit dem im Amalgam verwendeten Quecksilber zu tun, das stark umweltschädlich ist. Weitere Gründe sind:

  • Umweltschutz
    Quecksilber ist ein schädliches Umweltgift, das bei unsachgemäßer Entsorgung in die Umwelt gelangen kann. Das Verbot zielt darauf ab, die Belastung von Böden und Gewässern mit Quecksilber zu reduzieren und somit die Umwelt zu schützen.
  • Gesundheitsrisiken
    Das im Amalgam enthaltene Quecksilber gilt als toxisch. Auch wenn das Verwenden von Amalgam in der Zahnmedizin als sicher betrachtet wird, gibt es Bedenken hinsichtlich möglicher Langzeitfolgen und Gesundheitsrisiken. Das trifft insbesondere bei bestimmten Bevölkerungsgruppen wie schwangeren Frauen, stillenden Müttern und Kindern zu.
  • Alternative Materialien
    In den letzten Jahren sind zahlreiche alternative Füllungsmaterialien entwickelt worden, die sowohl sicherer für die Gesundheit als auch umweltfreundlicher sind. Materialien wie Komposite, Keramiken oder Glasionomer-Zemente bieten ähnliche oder sogar bessere Eigenschaften als Amalgam.
  • Öffentliches Bewusstsein
    Durch das wachsende Bewusstsein der Öffentlichkeit für ein gesundheitlich und ökologisch besseres Leben hat der Druck auf die Politik zugenommen. Amalgam wurde als Füllungsmaterial überdacht und schrittweise abgelehnt.
  • Internationale Vereinbarungen
    Das Verbot ist zum Teil Gegenstand internationaler Bemühungen, die Verwendung von Quecksilber zu reduzieren, wie sie im Minamata-Übereinkommen festgelegt sind. Es zielt darauf ab, die Exposition gegenüber Quecksilber und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt zu verringern.

Eigenschaften von Füllmaterial wie Amalgam und mögliche Alternativen

Amalgam war lange die einzige Option, um den Patienten ein zuzahlungsfreies Füllungsmaterial anzubieten. Allerdings werden immer neue Verfahren und auch Materialien entwickelt oder bestehende Systeme und Behandlungsmethoden verbessert, damit die Zahnärztinnen und Zahnärzte schneller und sicherer arbeiten können.

Amalgam Alternativen

Amalgamfüllungen als dauerhafte Lösung: flexibel, kostengünstig, einfach

Amalgamfüllungen haben eine lange Historie und lassen sich bis ins 7. Jh. v. Chr. nachweisen. Amalgam ist eine Legierung aus verschiedenen Metallen wie Silber, Kupfer, Zinn und Quecksilber. Manche der Quecksilberlegierungen enthielten früher einen Anteil von bis zu 50 % des giftigen Metalls.

Während bis in die 1950er-Jahre der Kupferanteil dieser Legierungen besonders hoch war, wurde später der mehr Silberanteil erhöht verwendet. Seit den 1980er-Jahren ist wurde das Mischverhältnis nur marginal verändert: mit mindestens einem 40 %tigen Silberanteil und einem geringen Anteil Quecksilber von maximal 3 %. Weitere enthaltene Metalle sind Zinn, Kupfer und kleine Mengen Iridium.

Die Gründe für die lang andauernde Verwendung des Materials sind folgende:

  1. Es ist leicht zu verarbeiten und selbst bei herausfordernden Bedingungen im Mund lässt es sich gut verwenden.
  2. Amalgam galt lange als eine der besten Lösungen für große Füllungen, vornehmlich bei Defekten im Seitenzahnbereich.
  3. Es galt als besonders zuverlässiges Restaurationsmaterial, mit einer langen Haltbarkeitszeit
  4. Silberamalgame besitzen zudem die Eigenschaft, bakterizid und damit karieshemmend zu sein.

Durch die immer höheren ästhetischen Ansprüche der Patienten ist die schwarze Farbe des Amalgams oft ein Ausschlusskriterium und deshalb forschte die Dental-Industrie an einer günstigen, zahnfarbenen Alternative.

Moderne Amalgam Alternativen

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Neue, unbedenkliche und moderne Füllungsmaterialien Füllstoffe für die Behandlung von Zahndefekten

Die neuen Regelungen schließen Amalgam aus, aber öffnen den Weg für viele weitere Füllungsmaterialien. Manche von ihnen, etwa die Bulk-Fill-Komposite werden schon seit den 1960er-Jahren verwendet.

Reguläre Komposite, sowohl in der Paste- als auch in der Flow-Variante sind als Alternative ästhetisch ansprechender und ermöglichen mindestens eine einheitliche und natürliche Zahnfarbe. Die neusten Komposite besitzen einen sehr hohen Chamäleon-Effekt und passen sich somit an den individuellen Farbton der Patientinnen und Patienten an.

Sanduhr

Übersicht der Füllstoffe als Ersatz für Amalgam


  • Komposite
    Anwendung:Füllungen im Schneide- und Seitenzahnbereich.
    Vorteil: Ästhetisch ansprechend, da sie in verschiedenen Farben erhältlich sind und eine gute Haftung an der Zahnstruktur bieten.
  • Glasionomer-Zemente
    Anwendung: Füllungen in Bereichen mit geringer Kaubelastung: Milchzähne, Wurzelkaries, oder für temporäre Füllungen geeignet.
    Vorteil: Freisetzung von Fluorid, welches zur Remineralisierung des Zahnschmelzes beitragen kann.
  • Selbstadhäsive und dualhärtenden Glasionomer-Restaurationsmaterialien
    Anwendung: Füllungen im Seitenzahnbereich (Kavitätenklassen I, II, III, V. Stumpfaufbauten, Unterfüllungen und das Auskleiden von Kavitäten).
    Vorteil: Selbstadhäsives Bulk-Fill-Material, welches in nur einer Schicht gelegt werden kann. Schnelle Lichthärtung (optional). Voll zuzahlungsfähig nach der BEMA 13.
  • Keramische Materialien
    Anwendung: Inlays, Onlays und Veneers bei größeren Defekten oder ästhetischen Therapien.
    Vorteil: Hohe Festigkeit und exzellente Ästhetik.
  • Goldlegierungen
    Anwendung: Füllungen bei großen Defekten oder in stark belasteten Bereichen wie den Seitenzähnen.
    Vorteil: Hohe Langlebigkeit und Biokompatibilität, jedoch geringere Ästhetik.

Mit der Vielzahl an modernen Alternativen, die heute zur Verfügung stehen, eröffnen sich viele Wege für die moderne Zahnmedizin. Es werden gesundheitliche, ästhetische als auch ökologische Aspekte berücksichtigt.

FAQ

  • Besteht ein Gesundheitsrisiko für Patienten, die eine Amalgamfüllung haben?

    Nein, die bestehenden Amalgam-Füllungen gelten als sicher. Es wird allerdings empfohlen, andere Materialien zu verwenden, wenn diese einmal ersetzt werden müssen. Die überwiegende Zahl der Fachärzte sind der Meinung, dass die intakten Amalgamfüllungen gesundheitlich unbedenklich sind.

  • Welche Herausforderungen könnten bei der Umstellung auf alternative Materialien auftreten?

    Herausforderungen können die höhere Kostenstruktur, längere Behandlungszeiten und die Notwendigkeit zusätzlicher Schulungen für das Praxisteam sein. Auch die Akzeptanz der Patienten gegenüber neuen Materialien kann eine Hürde darstellen.

  • Wie wähle ich die beste Alternative für meine Patienten aus?

    Die Wahl der besten Alternative hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Größe und Art der Kavität, der finanziellen Möglichkeiten des Patienten, der Ästhetik und der Lebensdauer der Füllung. Eine individuelle Beratung ist entscheidend, um die beste Lösung zu finden.

  • Gibt es spezielle Schulungen oder Fortbildungen für Zahnärzte zu diesem Thema?

    Ja, viele zahnärztliche Organisationen und Hochschulen bieten Fortbildungen und Workshops an, die sich mit den neuesten Entwicklungen und Alternativen zu Amalgam beschäftigen. Es ist ratsam, sich regelmäßig fortzubilden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

  • Wie sieht die Zukunft der Zahnmedizin ohne Amalgam aus?

    Die Zukunft der Zahnmedizin wird wahrscheinlich von einer stärkeren Fokussierung auf ästhetische und biokompatible Materialien geprägt sein. Dies führt zu innovativen, neuen Behandlungsmethoden und Materialien, die sowohl die Gesundheit der Patienten als auch die Umwelt berücksichtigen.

Amalgan Alternative


Wenn Sie Fragen zu möglichen Amalgan-Alternativen haben, beraten wir Sie gerne. Kaniedenta hat deutschlandweit 60 Medizinprodukteberater, die Sie gerne beim Thema Amalgan-Verbot in der Zahnarztpraxis unterstützen.


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